35 Jahre

Union-Chor Lambach WEIHNACHTSSINGEN

 

Wie jedes Jahr präsentierten wir wieder ein stimmungsvolles, besinnliches Konzert mit dem Chor, Instrumentalensembles und einem Hirtenspiel.


Veranstaltungsort:

Refektorium im Stift Lambach


Bericht - von Dr. Stepanek

Sphärenklänge, leuchtende Stimmen und Festmusik


Das „besondere“ Weihnachtssingen in Lambach wurde in seinem 35. Advent dem Ruf gerecht, Außergewöhnliches und Neues mit Erprobtem stimmig zu vereinen.

Hans Haslinger, Seele und permanenter Neu-Erfinder dieses vorweihnachtlichen Ereignisses, verstärkte heuer die im Vorjahr begonnene neue Linie: Eine zentrale, achtteilige Kantate von Alfred Hochedlinger nach Texten Hans Dieter Mairingers gibt mit dem Engelsthema „Vom Leuchten zart berührt“ dem ganzen Konzert eine Widmung; diese schimmert auch in vielen anderen gesanglichen und instrumentalen Varianten, welche die große Kantate einrahmen, immer wieder reizvoll durch. Hochedlingers Komposition nimmt durch manch chromatische Klänge und rhythmische Extravaganzen eine außerordentliche Rolle im Gesamtgefüge ein, das neben einer weiteren Uraufführung („In Nacht und Kälte“ von Fridolin Dallinger nach H. D. Mairinger) viel Vertrautes und Populäres bietet. Manche Texte quellen über von Sentiment und poetisch-religiösen Ermunterungen, von sehr süßem Klängen noch verstärkt. Da schafft dann ein bodenständig-kurzweiliges Hirtengespräch (Einstudierung: Helga Spießberger) und kräftig-festlicher Bläserklang (Bläserquartett Wels) belebende Kontraste, die nur noch vom besonderen Charakter der virtuos gespielten Harfe (Andrea Hampl) übertroffen werden. So lösen die Sphärenklänge der Harfe knapp vor Schluss in einem Solostück von F. Burgmüller jene Stimmung und Konzentration aus, die die Zuhörer nicht nur gefangen nimmt, sondern – wie verheißen – zartes Leuchten verströmt und spürbar macht. Da tritt jener magische Moment ein, der auch eine fallende Stecknadel hörbar machen würde.


Auch die anderen Instrumentalisten lassen aufhorchen: Kevin Schrenk entlockt seiner Oboe aufblühende Töne, Ernst Miller grundiert mit dem Kontrabass die Begleitung dezent und Stefanos Vassiliadis zieht am Klavier alle nicht vorhandenen Register: Er begleitet, führt und stützt das musikalische Geschehen mit souveräner Selbstverständlichkeit. Dies alles ist zwar überaus bemerkenswert, könnte aber ohne den Zauber des Festsaales und vor allem ohne die verlässliche Basis des Union-Chores Lambach die Essenz des Weihnachtssingens nicht ergeben. Der Union-Chor, diesmal reizvoll und erfreulich ergänzt durch ein Jugendensemble (Einstudierung: Gabriele Schürz), wächst über sich hinaus in der Bewältigung nicht unschwieriger Vorgaben und demonstriert gekonnt sein solistisches Potential (Maria Gruber, Anita Steinhäusler, Josef Thaler, Wolfgang und Jakob Famler, Bernd Täubel). Herbert Saxinger meistert seine Doppelrolle als Sänger und elegant akzentuierender Sprecher bravourös. Und wenn zum Abschluss das Publikum ergriffen den Andachtsjodler mitsingt, so blinkt manche Träne der Rührung auch dort, wo man sie nicht erwarten würde.


Großer Beifall wird für alle Mitwirkenden gespendet, steigert sich aber zuallerletzt für eine Persönlichkeit: den Gesamtleiter und ideellen Gestalter des Lambacher Weihnachtssingens, Hans Haslinger.

Dr. Paul Stepanek

FOTOS

VIDEOS

"Vom Leuchten zart berührt"

Uraufführung der Weihnachtskantate (Musik: Alfred Hochedlinger, Text: Hans Dieter Mairinger

Weihnachtssingen 2014

 

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Konzertbericht und Fotos

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